presse

Argauer Zeitung, Elisabeth Feller., 23.11.2011
Sieben faszinierende Blickwinkel
... Dort stehen auch Robert Bitterlis Objekte aus Holz. Die Struktur des rohen Holzes ist hier ebenso sichtbar wie die industrielle Verarbeitung; aus kleinen Splittern und Stücken formt Bitterli widerborstige Objekte die man - paradoxerweise - streicheln möchte. Man unterlässt es, denn die Holzsplitter sind kein Kuschelfell.

 



Neue Zürcher Zeitung, Zürich, lin., 25.2.1997
Holzwege
… Die nichtfigurativen Holzbildhauer sind in dieser Ausstellung in der Minderheit. Gerade deshalb heben sich die ephemeren Gebilde aus Holzlatten und Holzklötzen «BB 1/2» (1996) von Robert Bitterli und die runden, aus dem Block gehackten und geschlagenen «Holzobjekte» (1995/1996) des Österreichers Alfred Haberpointner heraus. Während Bitterli das Volumen seiner Kleinplastiken vor allem mit raumgreifenden Konstruktionen bezeichnet, die durch ihre Fragilität eine eigene Dynamik zwischen Aufbau und Zerfall entwickeln, verfolgt Haberpointner einen minimal–artig-abstrakten Umgang mit Volumen und Material….

 

Der Bund, Bern, bbn., 27.12.1995
Überzeugend
… Und selbst die aus Holzabfällen betont umständlich aufgebauten Holzgebilde von Robert Bitterli nehmen Bezug auf klare Ordnung, allerdings lächelnd.

 

Neue Zürcher Zeitung, Zürich, Ulrich Gerster, 11.12.1995
Junge Kunst in Zürich – die «Vielfalt der Mitte»
… Es gibt sie auch in dieser Generation noch – die Maler und Plastiker; keine Grabrede verhindert, das junge Künstler zu den alten Mitteln greifen. Aus gefundenen Holzresten baut Robert Bitterli kleine Schränke, Tore und Splitterwürfel. Er bringt das Deformierte wieder in Form, gestaltet aus Abfall «störrische Ganzheit»…

 

Tages Anzeiger, Zürich, Fritz Billeter, 9.12.1995
Vielstimmig und doch kein Konzert
… Einzelkämpfer(innen) Bei Robert Bitterli blitzt das Komische nur hier und da und verhalten auf. Er kommt von einer ganz anderen Seite her als Biefer/Zgraggen oder Daniel Schibli, nämlich von der Arte povera. Mit «armen», banalen Materialien zimmert er seine Skulpturen, vor allem aus Abfallhölzern. So gibt es zum Beispiel ein kleines Tor oder Joch, also eine Würdeform, von dem einen Pfeiler aus kleineren Holzstücken so etwas wie ein dicker Verband angelegt ist…

 

Pressetext Galerie Milchhütte, Zumikon, Claudia Bischofsberger, 8.4.2011
Das Recht zu schweigen!“- Holzplastiken von Robert Bitterli in der Galerie Milchhütte
„Das wichtigste Arbeitsgerät ist mein Stuhl. Da kann ich nachdenken und Entscheidungen treffen“ sagt der Webprogrammierer und freischaffende Künstler Robert Bitterli. In seinem Büro-Atelier steht der Computer in einer Oase von Fundstücken. Balken, Splitter, Paletten, Bretter, die hier warten, bis das Nachdenken gefruchtet hat und der Künstler umsetzen und bauen kann, was ihn drängt zu realisieren und neu zu definieren. Seine Werke haben keine Titel, „weil ich ein Recht habe, zu schweigen!“ Seine schriftliche Abschlussarbeit an der Hochschule für Gestaltung (damals Höhere Schule für Gestaltung) Zürich lautete auf den gleichnamigen Titel, der auch heute noch seine Berechtigung habe. Die Betrachterinnen und Betrachter sollen von den sie berührenden Objekten ihre eigenen Interpretationen machen können, ohne dass ihnen vom Künstler vorgekaut wird, was sie sehen sollen. Robert Bitterli vertraut auf ein mündiges Publikum. Die inhaltliche Aussage der Werke tritt in den Hintergrund gegenüber dem Spiel mit der Form.
Auf Streifzügen in der Natur, auf Baustellen trifft er auf alltäglichen Schutt, Liegengelassenes und nimmt mit, was ihn anregt, wieder zu verwerten. Das Material dient ihm als Bausubstanz für seine Collagen-Plastiken, Zerstörtes das wieder neu zusammengefügt zu einer erweiterten Daseinsberechtigung findet. Mit den Augen sammelt er das, was andere nicht sehen und fotografiert im Vorbeigehen Randerscheinungen. Sein Schauen ist differenziert und gezielt – er weiss, was ihn anregt. Es sind Dinge, an welchen die anderen achtlos vorbeigehen. Unter den gesammelten Fotodokumentationen ist ein stilles Fussballgoal unter Schnee, eine weisse Bretterwand mit schwarzem Riss, in welcher eine Spannung und die Ästhetik des Zerfallens sichtbar ist, eine eingeschlagene Fensterscheibe mit noch haftenden Scherben. „Schauen und bauen, finden von Dingen liegt nicht weit entfernt vom programmieren. In beiden Bereichen muss ich Entscheidungen treffen um verbindliche Formen und Formeln zu finden“ sagt der sensible Seher und Rebell. Er besuchte am Chelsea College of Art&Design den Vorkurs und danach an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich die Weiterbildungsklasse Kunst. Seine Werke sind unter anderem in einer Gruppenausstellung im Kunsthaus Zürich ausgestellt worden. Jetzt zeigt er Kleinplastiken in Zumikon und wird vielleicht doch über seine Werke reden, obwohl er das Recht hätte, zu schweigen.
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